Raumentwicklung und Stadtgeschichte: Warum liegt Krumbach da, wo es liegt? neu  

Erleben Sie bei dieser Stadtführung eine geographische Auseinandersetzung mit Krumbach: Stadtplanung, Entwicklung von Handwerk, Gewerbe und Industrie und die damit zusammenhängende Raumentwicklung - eingebettet in einen geschichtlichen Rahmen.

Das beschauliche Städtchen Krumbach liegt strategisch günstig hochwasserfrei auf einem Rücken zwischen Krumbach und Kammel an lokalen Handelsverbindungen Nord-Süd und Ost-West und blickt auf eine wechselvolle Geschichte zurück: Zur Zeit der Gründung im 12. Jahrhundert lag der Ort im Herzogtum Schwaben, war von 1305 bis 1805 habsburgisch und gehörte als Teil der Markgrafschaft Burgau zu Vorderösterreich. Umgeben war Krumbach von selbständigen Grafschaften, streng katholischen, reichsunmittelbaren Klöstern und freien, später reformierten Reichsstädten und den Wittelsbachern. Das 1370 erteilte Marktrecht war extrem wichtig für die weitere Entwicklung von Krumbach, was in der Folge die Ansiedlung von damit verbundener Infrastruktur wie Handwerksbetriebe, Fuhrunternehmer, Tavernen und Brauereien nach sich zog. Viele Flurnamen deuten noch auf deren vergangene Nutzung hin.

Seit Beginn des 16.Jahrhunderts existierte in heutigen Stadtteil Hürben eine zunächst sehr kleine jüdische Gemeinde, die sich im Laufe des 18.Jahrhunderts stark entwickelte und zu den größten Landjudengemeinde in Bayern zählte. So erreichte die Zahl der israelitischen Einwohner um 1840 mit ca. 650 Personen ihren höchsten Stand.

Geblieben sind zahlreiche alte Gebäude, die ihre eigene Geschichte erzählen. So zählt das Alte Rathaus am Marktplatz, ein Fachwerkbau von 1679, ebenso zu den das Ortsbild prägenden Sehenswürdigkeiten wie die barocke katholische Stadtpfarrkirche St. Michael von 1751/1753 und die ältesten erhaltenen jüdischen Wohnhäuser in Schwaben. Nicht zu vergessen der Judenfriedhof am östlichen Stadtrand, der 1630 eingerichtet wurde und auf dem heute noch ca. 300 jüdische Grabsteine zu sehen sind.

Wussten Sie, dass der Filmschauspieler Hardy Krüger 1944 als Hitlerjungen in Krumbach das Segelfliegen lernte und eigentlich zum „Letzten Aufgebot“ gehörte, dass es hier mal mehr als 10 Brauereien gab und der Krumbacher Hopfen 1866 in Dijon in Konkurrenz mit 320 europäischen das Krumbacher Schloss von 1530. Das gotische Hürbener Wasserschloss von 1478 gehört zu den ältesten noch existierenden Gebäuden Bayerns.