Der Kolonialismus und sein Einfluss auf die Gegenwart

Als der Kilimandscharo noch der höchste Berg Deutschlands war. Abriss des dt. Kolonialismus von 1884-1914/1915 neu  

kostenfreier Online-Vortrag (Hybrid)
In Kooperation mit der Fachstelle zur Prävention
weiblicher Genitalbeschneidung WemuFra,
des Landratsamts Neu-Ulm und der vh Ulm.

Der deutsche Kolonialismus (1884–1914/20) stellt eine kurzfristige, aber dennoch einflussreiche Episode dar. Schon vor der formellen „Erwerbung“ deutscher Kolonialgebiete in Togo, Kamerun, Namibia, Ostafrika und Ozeanien waren deutsche Forschungsreisende (zum Beispiel Gustav Nachtigal), Kaufleute (etwa Alphons Woermann) und Missionare in Afrika und der „Südsee“ unterwegs gewesen und hatten dort wirtschaftlichen, kulturellen, religiösen und politischen Einfluss ausgeübt. An der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert wurden Praktiken der Unterdrückung und Ausbeutung nach dem formellen Einstieg des Deutschen Reiches in den Erwerb von „Schutzgebieten“ mindestens dreimal durch völkermordartige Verbrechen deutscher Truppen in Ostafrika (Maji-Maji-Aufstand), Südwestafrika (Herero-Nama-Aufstand) und China (Boxer-Aufstand) durchgesetzt. Auch nach dem Verlust der deutschen Kolonialgebiete im Esten Weltkrieg lassen sich nachhaltige Einflüsse aus den und in die ehemaligen Kolonien verzeichnen: sei es durch die Präsenz der „Afrodeutschen“ im Reich, vielfältige Formen der „Entwicklungshilfe“ und „sozialistischen Solidarität“, Beziehungen in der universitären und medizinischen Forschung und Lehre oder die Existenz einer deutschbasierten Kreolsprache („Unserdeutsch“) in Neuguinea.

• Voraussetzungen/Gründe für koloniale Bestrebungen
• Errichtung der deutschen Kolonien
• Kulturkontakt
• Rechtspraxis als Beispiel der Einflussnahme auf einheimische Kulturen
• Missionierung an einem Beispiel
• Koloniale Greuel
• Ausblick: die ehemaligen Kolonien heute und die Nachwirkungen des Kolonialismus
• Deutschlands Beteiligung an Versklavung, Enteignung, etc., Entstehung heutiger Machtverhältnisse und Ungleichgewichten in Ländern des verarmten globalen Südens und des reichen globalen Nordens.
• Wo wirken diese Strukturen bis heute noch nach, wie werden diese Strukturen durch eurozentrische Sichtweisen bis heute noch gestützt oder unbewusst aufrechterhalten?
• Wie mit der kolonialen Schuldfrage umgehen und kann es überhaupt einen guten Kolonialismus geben?
• Der Umgang mit der kolonialen Schuldfrage am Beispiel des Herero-Nama-Aufstandes

Dozent: Dr. Frank Kressing, Universität Ulm

Die Zugangsdaten:



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Freitag, 14.03.2025, 18:00 - 20:30 Uhr
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